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Betrugsmasche via E-Mail: Die 5 skurrilsten Scams

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Jeder kennt sie, jeder hasst sie: Scam-Mails, die einem das Postfach zumüllen und mit grotesken Drohszenarien aufwarten. Zum Teil sind diese Scams aber auch – vom Ärgernisfaktor einmal abgesehen – zum Brüllen komisch. Daher habe ich fünf der witzigsten gesammelt.

#1 »Ich habe Sie beim Masturbieren gefilmt«

Dieser Scam war insbesondere zum Jahresende 2018 ein echter Trend und geistert noch immer durch das Netz.

Die Story geht so: Sie bekommen eine Mail von einer bedrohlich klingenden E-Mail-Adresse, also sowas wie hacker@totalversteckt.de. In dieser Mail steht, dass Sie heimlich bei – naja, Sie wissen schon, was – via Webcam gefilmt wurden. Aber nicht nur das: Der Hacker war angeblich auch so smart, die Schmuddelseite, die Sie aufgerufen haben, mit Schadsoftware zu verwanzen, um Ihr dortiges Nutzungsverhalten aufzuzeichnen.

Und selbstverständlich hat das raffinierte Tausendsassa auch Ihr komplettes Online-Adressbuch ausgelesen und droht nun damit, die pikanten Video-Aufzeichnungen an all Ihre Kontakte zu versenden. Es sei denn, Sie senden eine bestimmte Geldsumme in Bitcoins an eine verschlüsselte Adresse. Die Geschichte ist absurd, aber dennoch effektiv, sodass einige Betroffene in der Vergangenheit gezahlt haben.

#2 »Ich bin ein nigerianischer Prinz und suche einen Mittelsmann«

Der Erbe eines reichen Prinzen aus Zamunda, äh Nigeria, meldet sich via E-Mail. Er sei auf mich aufmerksam geworden, weil er jemanden brauche, dem er vertrauen könne. Um sein Geld sicher auf einem Zwischenkonto zu verwahren und von dort aus weiter zu transferieren. Mehr müsse ich gar nicht tun und ich erhalte 10.000 Euro.

Klingt nach leichter Arbeit. Oder nach Betrug. Noch abgefahrener wird die Geschichte, wenn nicht der Erbe, sondern der Prinz selbst mich kontaktiert. Um mir die frohe Kunde zu unterbreiten, dass ich dieser Erbe bin. Halleluja!

Oder eher: oh Schreck. Auch wenn es verführerisch klingt, Teil der nigerianischen Aristokratie zu werden oder zumindest für sie zu arbeiten, sollten Sie dringend von diesem windigen Angebot Abstand nehmen. Die Schäden dieser durch Netzwerke organisierten Masche werden auf Hunderte Millionen Euro geschätzt – pro Jahr.

Dabei können die Szenarien weiter variieren, wie das folgende Scherzbeispiel des Neo Magazin Royale veranschaulicht.

Quelle: NEO MAGAZIN ROYALE

Diesen Blödsinn kann doch niemand glauben – oder? Anscheinend doch. Verzweifelte oder wenig Internet-affine Menschen können durchaus anfällig für derartige Betrügereien sein. Sonst würden die weiter oben erwähnten Millionenschäden nicht entstehen.

#3 »Ihr Paket ist nicht angekommen«

Oh nein! Was mache ich denn jetzt bloß? Am besten ohne nachzudenken sofort auf den Button in der E-Mail klicken, die mich über die misslungene Bestellung informiert hat. Schwupps, schon werde ich auf eine Landingpage geleitet, deren URL ich natürlich auch nicht prüfe, um dort all meine sensiblen Daten einzutippen. Selbstverständlich auch meine Angaben zur Kreditkarte inklusive Pin.

Schließlich ist das unbedingt erforderlich und sehr, sehr dringend, wie mir der Kundenberater via Mail vermittelt hat.

Stopp!

Seriöse Online Shops werden Sie nie zur Herausgabe solcher Daten via E-Mail auffordern. Seien Sie bei derartigen Nachrichten unbedingt auf der Hut. Die Wahrscheinlichkeit ist extrem hoch, dass es sich dabei um Scam handelt.

#4 »Ich bin in Not«

Die Tränendrüse ist das Organ, auf das Scammer am liebsten abzielen. Wenn es also nicht darum geht, Ihre Gier anzutriggern, indem man Ihnen viel Geld verspricht, dann will man selbiges ohne Umschweife von Ihnen haben. Um das zu erreichen, tischt der Betrüger Ihnen tragische Geschichten auf – von seinen kranken Kindern, einem Jobverlust oder anderen Tragödien.

Das Perfide an diesem Trick: Sie können nicht überprüfen, ob es einer ist. Echte Schicksale verlieren Gehör und Glaubwürdigkeit, wenn Betrüger auf diese Weise mit unserem schlechten Gewissen spielen. Bei starken Emotionen tritt unser Verstand in den Hintergrund, was sich beim Romance Scamming besonders deutlich zeigt. Dabei werden Alleinstehende, die sich nach einem Lebenspartner sehnen, psychologisch geschickt manipuliert und ausgebeutet.

Prüfen Sie daher bei behaupteten Notfällen, ob das Hilfegesuch von einer offiziellen Institution kommt, die organisiert, transparent und seriös arbeitet. Dann können Sie bedenkenlos spenden und leisten tatsächlich Hilfe. Auch im Dating-Bereich sollten Sie auf der Hut sein. Hier tummeln sich ebenfalls viele Scammer.

#5 »Die Bank benötigt die erneute Eingabe Ihrer Zugangsdaten«

Ah ja. Und das natürlich unverzüglich. Denn auch hier ist wieder alles – Überraschung – wahnsinnig dringend. Vielleicht deshalb, weil die Scammer nicht wollen, dass ich die Situation unaufgeregt und in Ruhe analysiere? Dann könnte ich nämlich schnell auf den Trichter kommen, dass meine Bank niemals solche Mails verschicken würde und das Ganze hochgradig unseriös ist.

So reagieren Sie klug auf Scams

Bei allem Augenzwinkern muss gesagt werden, dass Scams eine gefährliche Plage des Internets sind. Die Betrüger dahinter schüchtern Menschen ein, erpressen und bedrohen sie. Das ist definitiv nicht zum Lachen. Hinzu kommt, dass die Maschen immer raffinierter werden. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich Scam-Mails durch schlechte Rechtschreibung oder fehlende persönliche Ansprache von glaubwürdigen Mailings unterscheiden ließen.

Manche Betrugsversuche sind so täuschend echt konzipiert, dass ich hin und wieder beim Unternehmen als angeblicher Adressat der E-Mail direkt angerufen habe, um mich zu vergewissern. Weiterhin hilft es, wenn Sie regelmäßig beim Phishing-Radar der Verbraucherzentrale vorbeischauen, der über neue Scam-Fälle berichtet.

Grundsätzlich gilt: Nie aus dem Affekt irgendwo draufklicken. E-Mails, die Ihnen Angst einjagen wollen, sollten Sie immer skeptisch betrachten. Nehmen Sie sich eine Minute Zeit, atmen Sie durch und informieren Sie sich über den Absender der Mail.

Kopieren Sie Auszüge des Textes in das Google-Suchfeld und schauen Sie, ob andere Nutzer sich im Internet bereits über den Scam austauschen. Wenden Sie sich im Zweifel an die Verbraucherzentrale oder an das Unternehmen, das Ihnen angeblich gemailt hat. Information ist der Schlüssel dazu, nicht in die Scam-Falle zu tappen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und ein Scam-freies Postfach.

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